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Künstler: Kataklysm

Album: In the arms of devastation

Erscheinungsjahr: 2006

Anspieltipp: To reign again

Autor: Markus

“Revenge is a meal best served cold”, angriffslustiger als mit diesem uralten Star Trek Zitat hätten Kataklysm ihren neuesten Output nicht beginnen können; und doch leitete selten ein Sinnspruch  wie dieser treffender einen Longplayer ein. Ungewöhnlich lange musste die nicht zu knappe Anhängerschaft des kanadischen Quartetts um den charismatischen Shouter Maurizio Iacono auf „In the arms of devastation“ warten. Knappe zwei Jahre ist es nun her, seitdem die Holzfäller mit „Serenity in fire“ die Messlatte für modernen Death Metal in Schwindel erregende Höhen legten. Zum damaligen Zeitpunkt prägten eingängige Hooklines, phantastische Refrains und wahnwitzige Blastattacken das Bild eines Albums, welches mit ziemlicher Sicherheit schon in Bälde in die Analen der Death Metal Geschichte eingehen wird. Wer solch einen phantastischen Longplayer kredenzt, muss natürlich damit rechnen, dass man alle nachfolgenden Releases an diesem messen wird. Daher stellte sich schon im Vorfeld der Veröffentlichung des neuen Kataklysm Werkes die bange Frage, ob man die Qualität des Vorgängeralbums erreichen würde. Zunächst gilt es erstmal festzustellen, dass die Death Metal Supergroup darauf verzichtet hat, ein bloßes Abziehbild von „Serenity in fire“ aufzunehmen. Während die letzten Alben der Band allesamt von Gitarrist Jean-François Degenais produziert wurden, hat man dieses Mal Starproducer Tue Madsen ins Boot geholt, welcher „In the arms of devastation“ eine gleichsam druckvolle und moderne Verpackung verpasst hat. Selbige steht dem zeitgemäßen Sound der nordamerikanischen Formation exzellent zu Gesicht und untermauert den Anspruch Kataklysms sich auch in produktionstechnischer Hinsicht verbessern zu wollen. Nachdem auf „Serenity in fire“ Trommeltier Martin Maurais jedem Hobby Schlagzeuger das Fürchten gelehrt hatte, sitzt nun wieder Altdrummer Max Duhamel hinter der Schießbude. Dies hat weitläufige Auswirkungen auf den Sound der Kanadier. Während die Blastbeat Passagen des Öfteren ausgespart wurden, mutet das Drumming heuer deutlich variabler und weniger steril an. Weiterhin hat man sich mehr als jemals zuvor in der Bandgeschichte darauf fokussiert, „echte“ Songs zu schreiben, die einen hohen Wiedererkennungswert besitzen und mit einem unüberhörbaren Groove ausgestattet wurden.

Letztere Tatsache führt auf „In the arms of devastation“ dazu, dass sich unter den neun auf dem Album enthaltenen Kompositionen nicht ein einziger Füller ausfindig machen lässt. Angefangen beim ultraderben Opener „Like angels weeping (The dark)“ bis hin zum abschließenden, elegisch daherkommenden Quasi-Titeltrack, ziehen Kataklysm alle Register ihres Könnens, beweisen einmal mehr, dass sie zur absoluten Speerspitze des Death Metals neuerlicher Machart gehören und schaffen es sogar, dem oft an Stagnation krankenden Genre neue Impulse einzuhauchen. In diesem Zusammenhang schlägt der an Nummer fünf positionierte Song „It turns to rust“ positiv zu Buche, in welchem Kitties Frontdame Morgan Lander sich mit Shouter Maurizio Iacono ein infernalische Duett liefert. Äußerst melancholisch beginnt „To reign again“, ehe sich besagte Nummer in ein Hochgeschwindigkeitsgeschoss aller erster Güte Klasse verwandelt und sich zu einem der besten Kataklysm Songs überhaupt mausert. Die sehr groovigen aber nichts desto trotz knallharten Songs wie „Crippled & Broken“ und „Temptation’s nest“ zeigen die Kanadier wiederum von einer anderen Seite. Selten klang das Quartett zugänglicher und fokussierter als in selbigen Stücken. Kein Wunder, dass zu „Crippled & Broken“ das erste Video von „In the arms of devastation“ gedreht wurde. Der bereits angesprochene äußerst hymnisch anmutende Rausschmeißer „The road to devastation“ hingegen würde selbst im Backkatalog Hypocrisys ein unumstößliches Highlight darstellen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sogar Mastermind Peter Tägtgren für besagten Song töten würde.

Angesichts des neuesten Outputs aus der Schmiede Kataklysm könnte man stundenlang ins schwärmen geraten. Selten ist mir ein derart ambitioniertes, mitreißendes und großartig intoniertes Death Metal Album untergekommen. Trotzdem beschränke ich mich an dieser Stelle darauf, einen absoluten Kaufbefehl auszusprechen. Freunde der etwas härteren Gangart werden es mir sicher danken!

P. S. Die limitierte Erstauflage von “In the arms of devastation” kommt inklusive einer äußerst sehenswerten Live-DVD daher.

 

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